Gefälschte Politikfans betreiben Wahlkampf in Schleswig-Holstein

22. Januar 2005 | falscher Inhalt

Grüne werben mit ausgedachten Personen

Was haben der Unternehmer Franz Janfeld, die Schülerin Lisa Seel und die Rechtsanwältin Gina Händler gemeinsam? Sie alle werben für die Grünen – und sind zugleich frei erfunden. Gegenüber der Tageszeitung “Die Welt” gaben die Grünen zu, dass sie die vermeintlichen Fans selbst ersonnen haben.

Insgesamt 15 Personen zitieren die Grünen in Schleswig-Holstein in ihrem offiziellen Wahlprogramm zur Landtagswahl, die Ende Februar stattfinden wird. Auf drei Seiten machen diese Menschen sich Gedanken über genveränderte Lebensmittel, Bildungspolitik und andere Themen, die die Menschen umtreiben. Die zitierten Personen, die die Grünen laut Broschüre “vorstellen” wollen, haben allesamt sogar einen Namen, ein Alter, manchmal ist sogar ein Wohnort angegeben.

Dass diese Menschen frei erfunden sind, steht indes nirgendwo. “Ja, die Personen sind fiktiv”, gab der Geschäftsführer der Grünen in Schleswig-Holstein, Dirk Langolf, gegenüber der Zeitung “Welt” zu. Sie hätten ihr Wahlprogramm “lebendiger gestalten” wollen, rechtfertigte er gegenüber dem Blatt diesen Wahlkampftrick seiner Partei. “Die Präambeln von Wahlprogrammen sind sonst so langweilig”, sagte Langolf. Noch reagierten die anderen Parteien nicht auf den aufgeflogenen Schwindel.

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